HDR+ Feature der Google Nexus Familie unter der Lupe

HDR+ Vergleich mit Gegenlicht – Bild: Google

HDR (High Dynamic Range) erfreut sich seit einigen Jahre großer Beliebtheit und wird wahrscheinlich jedem ein Begriff sein der sich schon mal etwas mit Fotografie beschäftigt hat oder der ein halbwegs aktuelles Smartphone sein eigen nennt, denn viele Hersteller haben inzwischen einen HDR Aufnahmemodus in ihre Kamera Apps integriert. Gerade Smartphones haben das Problem, dass durch die recht kleine Linse nur wenig Licht fällt. Daraus resultiert entweder eine längere Belichtungszeit, die ohne Stativ kaum machbar ist, oder das Heraufsetzen der Lichtempfindlichkeit (ISO), welche aber die Bildqualität beeinflusst und zu rauschenden Bildern führt.

Was ist HDR?

Bei HDR geht es darum den vollen Licht-/Dynamikumfang einer Szene abzulichten. Jeder kennt denke ich das Problem wenn er Personen vor einem hellen Himmel ablichten möchte. Entweder der Himmel erscheint als weiße – ausgebrannte Fläche – oder die Personen sind sehr dunkel bzw. nur als Silhouette zu erkennen. Um diesen Effekt zu umgehen werden bei dem klassischen HDR Verfahren mindestens 3 (ein unterbelichtetes, ein normal belichtetes und ein überbelichtetes) Fotos geschossen die im Anschluss übereinander gelegt und zu einem Bild verschmolzen werden. Dadurch erscheinen schattige oder extrem helle Bereiche gleichmäßig ausgeleuchtet. Je nach Lichtsituation bedarf es für die unterschiedlichen Belichtungszeiten natürlich auch längere Belichtungen, die in der Regel nur mit einem Stativ zu bewerkstelligen sind. Bewegte Objekte im Bild sind demnach natürlich auch zu vermeiden.

Was ist HDR+ und wie funktioniert es?

HDR+ arbeitet im Grunde wie HDR in dem es mehrere Fotos mit unterschiedlichen Belichtungszeiten zu einem kombiniert. Allerdings sorgen schlaue Algorithmen für ein besseres Ergebnis als zuvor. HDR+ nimmt mehrere Bilder mit unterschiedlichen, kurzen (1/3 bis 1 Sekunde) Belichtungszeiten auf und wählt anschließend das schärfste Bild als Basis um darauf aufzubauen. Anschließend wird jeder Pixel mit den Pixeln aus den anderen Bildern der Belichtungsreihe verglichen und daraus ein Mittelwert errechnet. Diese Technik sorgt für bessere Ergebnisse ohne bzw. weniger Bildrauschen in dunklen (Low Light) Situationen.

Low Light Test. Links ohne HDR+, rechts mit HDR+ - Bild: Google
Low Light Test. Links ohne HDR+, rechts mit HDR+ – Bild: Google

Um beispielsweise Personen vor einem hellen Himmel abzulichten und den gesamten Dynamikumfang der Szene festzuhalten, nutzt HDR+ ebenfalls eine Belichtungsreihe aus mehreren kurz belichteten Bildern und kombiniert bzw. berechnet diese zu einem Bild. Somit ist es auch möglich sich leicht bewegende Objekte festzuhalten ohne sogenannte Geistereffekte (Ghosting).

HDR+ Gegenlicht
HDR+ Vergleich mit Gegenlicht – Bild: Google

In diesem Google+ Album gibt es noch mehrere Beispielbilder die die Power von HDR+ mehr verdeutlichen.

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